Der kaukasische Kreidekreis – il cerchio di gesso del Caucaso

Questa di Brecht è una rielaborazione di un’antica leggenda orientale, che l’autore riprende e ambienta nel Caucaso. Nel regno scoppia una rivolta, il re viene ucciso, e la regina, madre di un neonato, non esita ad abbandonare il piccolo preferendogli il suo prezioso guardaroba e i suoi preziosi accessori. A salvare il piccolo principe è la balia Groucha, che attraverso numerosi pericoli, lo porta in salvo, crescendolo come fosse suo figlio in una piccola casa di campagna. Anni dopo, quando la situazione politica è ormai stabile ed è possibile tornare al potere, la regina torna con l’intenzione di riprendersi il bambino, poiché egli è il legittimo erede al trono e senza di lui ella non può riappropriarsi dei propri privilegi. La balia si oppone, reclamando il bambino come proprio in quanto l’ha cresciuto donandogli l’amore. Credendo di avere la vittoria in pugno, la regina si appella a un giudice, famoso nel territorio per la sua corruzione e la sua chiara tendenza a dare giudizi in favore di chi ha più moneta contante. La faccenda sembra ormai destinata a risolversi male, ma il giorno del processo, al posto del giudice, vi è un sostituto, un altro giudice di nome Azdak, incapace e ubriacone, che puntualmente si presenta in aula ubriaco. Nessuno può stabilire chi sia con certezza la vera madre, poiché entrambe reclamano il bambino come proprio. Per verificarlo, egli fa tracciare un cerchio di gesso a terra, nel cui centro viene posto il bambino. Le madri devono tirarlo verso di loro contemporaneamente, chi riuscirà a stringere il piccolo a sé sarà stabilito che sia la vera madre. Le donne si mettono in posizione, ma al via del giudice la balia non si muove, e la regina stringe a se il bambino. Credendo che forse la donna non avesse sentito, il giudice fa ripetere la prova, ma di nuovo la donna non si muove. La regina ha già la vittoria in mano, ma con il suo verdetto il giudice stupisce: la vera madre è la balia, poiché ha preferito lasciare il bambino piuttosto che fargli del male coinvolgendolo in quella specie di tiro alla fune, e per questo ella ha diritto a continuare a crescerlo.

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Bertolt Brecht: Der kaukasische Kreidekreis

Inhalt und Interpretation des Stückes

Das an eine chinesische Sage angelehnte Spiel erzählt die Geschichten der Magd Grusche und des Richters Adzak, die von Recht, Gerechtigkeit und wahrem Besitz handeln.

“Der kaukasische Kreidekreis” entstand 1944 im dänischen Exil und gehört neben “Leben des Galilei” und “Die Dreigroschenoper” zu den bekanntesten Werken Brechts. Die Premiere erfolgte 1948 im amerikanischen Carleton College, 1954 wurde es erstmals am Berliner Ensemble aufgeführt.

Die Sage “Der Kreidekreis” des Arkadi Tscheidse

Die deutschen Truppen sind zurückgeschlagen. Inmitten von Trümmern diskutieren Mitglieder zweier georgischer Kolchosdörfer über die Zukunft eines Tals. Während die Bewohner des Kolchos “Galinsk” dort traditionell Schafszucht betrieben, wollen die anderen nun Wein anbauen. Argumente werden abgewogen und der neue Plan letztlich für gut befunden, da er die Produktivität steigert. Zu Ehren ihrer Nachbarn und des anwesenden Sachverständigen führen die Bauern des Kolchos “Rosa Luxemburg” mit ihrem Sänger Arkadi Tscheidse eine alte Sage namens “Der Kreidekreis” auf. Diese beinhaltet zwei Geschichten, die im letzten Akt zusammenfinden.

Die Geschichte der Grusche: der Soldat Simon und das Kind Michel

Der Großfürst wurde gestürzt, sein Gouverneur hingerichtet. Inmitten des Chaos hält der Soldat Simon erfolgreich um die Hand der Magd Grusche an. Allerdings muss er zunächst in den Krieg, und auch Grusche muss die Stadt verlassen. Auf der Flucht nimmt sie das von der Gouverneurin zurückgelassene Kind Michel an sich. Verfolgt von Panzerreitern erreicht sie unter vielen Strapazen und Gefahren die Berge, wo sie Unterschlupf bei ihrem Bruder Lavrenti findet. Der organisiert angesichts des Geredes und fehlender Papiere für Michel Grusches Heirat mit dem vermeintlich todkranken Bauern Jussup. Die groteske Hochzeitsfeier endet mit einer bösen Überraschung: Als er vom Ende des Krieges hört, erhebt sich der Bräutigam kerngesund von seinem Lager. Der heimkehrende Simon sieht sich daraufhin betrogen. Obendrein fordert die auf Erbansprüche bedachte Gouverneurin ihr Kind zurück. Grusche weigert sich, und der Fall geht vor Gericht.

Die Geschichte des Richters Adzak: Fürst Kazbeki und die Panzerreiter

Der Schreiber Adzak beherbergt unwissentlich den Großfürsten, der sich auf der Flucht als Bettler tarnt. In der Stadt klagt Adzak sich im Glauben an eine neue Zeit selbst an. Die Panzerreiter nehmen ihn zunächst nicht ernst. Als er jedoch ein rebellisches Lied singt, verdächtigen sie ihn, den aufständischen Teppichwebern anzugehören. Der machtgierige Fürst Kazbeki kommt hinzu. Er hat den Gouverneur gestürzt und gedenkt nun seinen Neffen als Richter einsetzen. In den Wirren Volksnähe vortäuschend, bittet er um die Bestätigung der Panzerreiter. Diese fordern Adzak auf, den Neffen zu prüfen. Der Schreiber prangert daraufhin die Kriege des Großfürsten und die Kriegsgewinne der korrupten Fürsten an, entlarvt den Neffen als bloßes Instrument der Mächtigen und wird von den Panzerreitern selbst zum Richter ernannt. In der Folgezeit spricht er auf recht eigenwillige Weise “gezinktes” Recht und schafft sich einen Ruf als Richter der armen Leute.

Der Kreidekreis: Michel und die Frage nach der wahren Mutter

Der Streit um Michel gelangt vor Adzak. Obschon eine Köchin und Simon für Grusche aussagen, droht sie zu verlieren: Adzak glaubt ihr nicht, die leibliche Mutter des Kindes zu sein. Die Magd wird wütend, klagt den Richter seiner Bestechlichkeit und die Gouverneurin ihrer Kaltherzigkeit an. Grusches Worte wider die unproduktive und selbstsüchtige Obrigkeit gefallen Adzak. Er lässt verlauten, die wahre Mutterschaft bleibe dem Gericht rätselhaft. Als Richter müsse er eine geeignete Mutter für das Kind finden. Eine Probe soll helfen, diese zu bestimmen: Er lässt einen Kreis ziehen, stellt Michel hinein und die beiden Frauen an die Seiten. Jede soll einen Arm greifen und versuchen das Kind zu sich zu ziehen. Grusche lässt zweimal los. Adzak erkennt daran, dass der Magd das Wohlergehen des Kindes wichtiger ist als sein Besitz. Er spricht ihr Michel zu und scheidet ihre Ehe mit Jussup. Die Erbgüter Michels fallen an die Stadt und sollen für den Bau eines Kindergartens verwendet werden. Nach seinem Urteilsspruch verschwindet Adzak auf Nimmerwiedersehen.

Quellen und Deutungsansatz: Brecht schreibt über das Recht und die Verhältnisse

Das Motiv der Mutterprobe findet sich bereits in einem biblischen Urteil Salomos (1. Buch der Könige). Direktes Vorbild ist der Kreidekreisstoff von Li Hsing-tao aus dem 13. Jahrhundert, der in der Übersetzung von Klabund (1925) sehr erfolgreich war.

Der widersprüchliche Adzak ist juristisch gesehen ein schlechter Richter, der sich jedoch durch Menschlichkeit gegenüber dem einfachen Volk auszeichnet. Das institutionelle Recht dagegen entbehrt im Stück jeder Gerechtigkeit, dient lediglich den Herrschenden und der Durchsetzung ihrer Interessen. Diese herrschende Klasse (etwa Fürst Kazbeki, sein Neffe, die Großbauern, die adligen Damen, die Gouverneurin) ist als dünkelhaft, unproduktiv und ausbeuterisch charakterisiert. Unter solchen negativen Verhältnissen kann Gerechtigkeit nur dadurch entstehen, indem das Recht konsequent gebrochen wird.

Konträr dazu entwirft der Sozialist Brecht das Bild einer neuen Gesellschaft, repräsentiert durch die beiden Kolchosen. In dieser Gesellschaft ist das Recht in die Köpfe der Menschen eingegangen. Rechtsprechung erfolgt harmonisch im gegenseitigen Dialog – basierend auf Vernunft und Gerechtigkeit. Ausschlaggebendes Kriterium für die Entscheidung um das Tal ist dessen optimale Nutzung, die dem Wohl aller dient. Dieses Wohl wird über die traditionellen Vorstellungen von Besitz gestellt. Die Sage aus den alten Zeiten ist somit mahnendes und lehrendes Exempel zugleich: Derselben Logik wie die Kolchosbauern folgend urteilt Adzak im Kreidekreis-Urteil danach, was das Beste für das Kind ist. Die biologischen Besitzansprüche der leiblichen Mutter treten dahinter zurück. Grusche, die sich im Verlauf des Spiels von einem einfältigen Werkzeug zu einem eigenständigen und kritischen Menschen entwickelt, ist die bessere Mutter, womit ihr das Kind zusteht.

Eine auffälliges Merkmal ist die Einflechtung vieler Spiele in das Spiel selbst: Jussup spielt den Totkranken, Grusche eine Adlige in der Karawanserei und der flüchtende Großfürst den Bettler. Das Kolchosenvorspiel wurde in Zeiten des Kalten Krieges häufig kritisiert und in Vorführungen weggelassen. In der neueren Forschung wird seine essenzielle Rolle für das Stück weitgehend anerkannt – es schließt nicht nur den thematischen Themenkreis hinsichtlich der Gerechtigkeit, sondern erweitert diesen um das Verhältnis von Utopie und Geschichte.

Bertolt Brecht: Der kaukasische Kreidekreis. Suhrkamp 1963. Taschenbuch, 144 Seiten. Euro 5,50.
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